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Engpässe bei der Kinderbetreuung

Unternehmen müssen kreativ werden
Die Betreuungssituation für Kinder stellt viele Eltern und Unternehmen vor große Herausforderungen. Das Bangen um einen Betreuungsplatz und Engpässe in der Ganztagsbetreuung, unzuverlässige Kita-Öffnungszeiten und Personalausfälle erschweren es berufstätigen Eltern, Job und Familie zu vereinbaren. Doch wie können Unternehmen hier unterstützen?
Kürzlich hatte ich die Gelegenheit, mit der Bonner Zeitung General-Anzeiger über dieses wichtige Thema zu sprechen. Dabei ging es um die Herausforderungen, die Eltern meistern müssen und welche Maßnahmen wir als Unternehmen bisher ergriffen haben, um unsere Mitarbeiter*innen zu unterstützen.
Flexible Lösungen sind gefragt
In der Qvest Digital erleben wir hautnah, wie belastend unzuverlässige Betreuungsangebote für Eltern sind. Deshalb setzen wir gezielt auf flexible Arbeitsmodelle:
- Remote-Arbeit und flexible Arbeitszeiten ermöglichen es Eltern, ihre Betreuungssituation, z.B. mit der Unterstützung anderer Familienmitglieder, besser zu organisieren.
- Zusätzliche, bezahlte Krankentage helfen, kurzfristige Betreuungsausfälle abzufedern.
- Unbürokratische Lösungen wie ein kurzfristiger Überstundenausgleich oder finanzielle Überbrückung in besonderen Fällen geben den Mitarbeitenden Sicherheit.
- Möglichkeiten zur temporären oder dauerhaften Reduzierung der Arbeitszeit, um Eltern die nötige Flexibilität zu bieten, wenn Betreuungslösungen fehlen.
Wirtschaftliche Folgen für Unternehmen
Was passiert, wenn
- Eltern aufgrund fehlender Betreuungsstunden ihre Arbeitszeit reduzieren müssen?
- Eltern nicht wie geplant nach der Elternzeit an ihren Arbeitsplatz zurückkehren können?
- Kitas oder Tagespflegeangebote kurzfristig ausfallen?
- Betreuungslösungen so unzuverlässig sind, dass Mitarbeitende ständig zwischen Familie und Job jonglieren müssen?
Solche oder ähnliche Herausforderungen erleben wir in der Qvest Digital immer wieder. Neben den persönlichen Konsequenzen für die Eltern hat dies auch betriebswirtschaftliche Auswirkungen. Jede Arbeitszeitreduktion bedeutet für uns eine Verringerung der Kapazität, höherer Arbeitslast für die restlichen Teammitglieder und unter Umständen auch verzögerte Projektlaufzeiten. Mit der wertvollen Arbeitskraft und Produktivitätsverlusten entsteht auch ein direkter wirtschaftlicher Schaden. Damit ist die Diskussion um Betreuungsplätze längst nicht mehr nur ein gesellschaftliches Thema.
Familienfreundlichkeit als Wettbewerbsfaktor
Diverse Studien zeigen, dass im Bereich unzureichende Betreuungsangebote ein ungenutztes Potenzial in Milliardenhöhe liegt. Eine familienfreundliche Arbeitsumgebung ist
also nicht nur ein Benefit für Mitarbeitende. Unternehmen, die mit durchdachten, zur Branche passenden Lösungen unterstützen, positionieren sich als attraktiver Arbeitgeber, tragen gleichzeitig dazu bei, dass Familien und Karrieren besser vereinbar werden und berücksichtigen einen wichtigen Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen.
Politik und Wirtschaft müssen gemeinsam an Lösungen arbeiten, um langfristig Abhilfe zu schaffen
Die Maßnahmen der Unternehmen sind zwar ein wichtiger Schritt, letztendlich braucht es aber mehr: eine zuverlässige, flächendeckende Kinderbetreuung, die Eltern und Arbeitgeber entlastet. Ebenso entscheidend ist es meiner Meinung nach, dass wir über das Thema offiziell und öffentlich sprechen und Erfahrungen austauschen. Unser jüngstes Beispiel zeigt, wie wertvoll dieser Dialog sein kann: Nach dem Zeitungsartikel hat sich eine Großtagespflege bei uns gemeldet und freie Betreuungskapazitäten angeboten – ein kleiner, aber konkreter Fortschritt, der ohne den Austausch nicht entstanden wäre.
Wie erlebt ihr die Situation? Welche Lösungen gibt es bereits? Teilt eure Erfahrungen - denn die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sollte kein Zufallsprodukt sein.